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SEP
Sanatorium zur Gänsehaut.
Eine Entfaltung
von Ferdinand Schmalz
Regie: Jan Bosse
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Uraufführung

Premiere: 12. September 2025, Schauspielhaus


Die Zeiten sind schwierig und unübersichtlich, was könnte man sich da Besseres vorstellen als dort einzuchecken, wo sich die wirklich Reichen und Schönen aufhalten: Im »Sanatorium zur Gänsehaut«. Zu Gast sind unter anderem Make-up-Influencerin Leslie Mark mit ihrem Ehemann Jonathan, einem derzeit stimmlosen Opernsänger, sowie die berühmte Pharmaunternehmerin Hannelore Krautwurm-Bouillon. Sie versprechen sich von der nach der Hotelchefin benannten »Tiefenbach-Methode«  ewige Jugend – und geben dafür wirklich alles, sogar die eigene Haut. Ob es hier allerdings mit rechten Dingen zugeht, das will Investigativjournalistin Lio Laksch herausfinden und schleust sich inkognito in die tiefenentspannte Gesellschaft ein. Concierge Anton reicht ihr den Bademantel, Hautchirurg Dr. Klotz verpasst ihr und den Gästen diverse Injektionen und forscht nebenbei an Nacktmullen. Mehr und mehr erscheinen Lio die Übergänge vom Infinity-Pool zum dunklen Grund des Sees fließend und gleichzeitig verliert sie mit jedem neuen Tag ihres Aufenthalts den Fokus ihrer Recherche aus den Augen…

Ferdinand Schmalz, der für seine gleichermaßen komischen, intelligenten und sprach­künstle­­rischen Texte bekannt ist, hat für das Ensemble ein »Grusical« geschrieben. Den musikalischen Abend inszeniert Jan Bosse, der in Frankfurt zuletzt »Onkel Wanja« sowie Ferdinand Schmalz’ »jedermann (stirbt)« auf die Bühne gebracht hat.

Regie Jan Bosse Bühne Moritz Müller Kostüme Kathrin Plath Musik Carolina Bigge, Arno Kraehahn Video Meika Dresenkamp Dramaturgie Katrin Spira
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So langsam, so leise
von Björn SC Deigner
Regie: Luise Voigt
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Uraufführung
Premiere: 13. September 2025

»Ich weiß, dass wir darüber nicht reden können … Aber findest du nicht, dass diese ganze Sache mehr als nur ironisch ist? Dieser ganze Zerfall hier: Es ist erbärmlich und zugleich – konsequent … Ich weiß nicht, was ich verbrochen habe, dass das nun alles auf mich zurückfällt. Aber vermutlich braucht es gar keine Schuld für diese Strafe.« Eigentlich wollte Karen ihrem Vater nur einen Besuch abstatten, doch dessen Demenz und der Dauerregen zwingen sie, zu bleiben. Die unhaltbare Situation spült die Dämonen der Vergangenheit an die Oberfläche und plötzlich ist da ein Hund und die drängende Frage, ob der Hang hält. Es ist eine Welt, die sich buchstäblich vor den eigenen Augen aufzulösen scheint: Extremwetterereignisse bedrohen sicher geglaubte Rückzugsorte, die schwindenden Erinnerungen lassen die Identität bröckeln und reißen zugleich alte Wunden von neuem auf. Es ist ein Scheideweg, an dem die Protagonistin Karen steht. Doch woher kommt er und wohin wird er sie führen?

Die Regisseurin Luise Voigt wurde mit ihrer Inszenierung »Die Gewehre der Frau Carrar / Würgendes Blei« mit Texten von Björn SC Deigner zum Theatertreffen 2025 eingeladen. Mit der Eröffnung der Kammerspiele setzen die Regisseurin und der Autor ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Zugleich stellt sich die für ihre außergewöhnlich starken inhaltlichen und ästhetischen Zugriffe bekannte Regisseurin mit dieser Arbeit erstmals am Schauspiel Frankfurt vor.  

Regie Luise Voigt Bühne und Kostüme Maria Strauch Musik und Video Nicolas Haumann Choreografie Minako Seki Dramaturgie Lukas Schmelmer
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Antigone
von Sophokles
Regie: Selen Kara
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Premiere: 20. September 2025, Schauspielhaus

Tochter und Schwester des Ödipus, Tochter und Enkelin der Iokaste, Schwester von Helden und Mördern, letztes Kind eines verfluchten Geschlechts: der Mythos Antigone fasziniert die Menschen seit Jahrtausenden. Ist ihr Beharren darauf, den gefallenen Bruder Polyneikes gegen den zum Gesetz erhobenen Willen des Herrschers Kreon zu begraben, die Tat einer Heldin? Oder die Untat einer Fanatikerin? Antigones unbedingtes moralisches Bewusstsein entlarvt den Pragmatismus der Macht um den Preis des Lebens – nicht nur des eigenen. Ihr Begehren unterwandert eine kalte Ordnung, öffnet darin jedoch die Tür zu Grausamkeit und Zerstörung. Was bedeutet das »ungeschriebene Gesetz«, auf das sie sich bezieht, für uns heute?

Antigone ist ein tausendfach beschriebenes Blatt, zumeist von Männern. Die Regisseurin Selen Kara, deren Arbeit zum ersten Mal in Frankfurt zu sehen ist, befragt den antiken Stoff aus der Perspektive der Frauen. Dabei lenkt sie den Blick auf die Kontinuitäten der Konflikte zwischen Gewissen und Ordnung, Freiheit und Fügung – vom uralten Fluch der Labdakiden bis zu den Menetekeln der Gegenwart.

Regie Selen Kara Bühne Lydia Merkel Kostüme Anna Maria Schories Musik Torsten Kindermann Dramaturgie Alexander Leiffheidt

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OKT
Nach(t)gespräch
Die Dialogreihe im Kammerfoyer
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»Verweile doch! Du bist so schön!« schreibt Goethe als Steilvorlage für unser Begegnungsformat, in dem zu ausgesuchten Inszenierungen Ensemble, Publikum und Expert:innen aus unterschiedlichen Disziplinen miteinander ins Gespräch kommen können, um die in der Inszenierung aufgeworfenen Themen diskursiv zu beleuchten. Foyer Kammerspiele
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Liedschatten
Musik aus der Kammer mit dem Ensemble
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Ensemble, Band und Special Guests setzen das erfolgreiche Musikformat mit schrägen Story- und Hooklines fort. Im »Liedschatten« mischen sich weiterhin Pop mit Chanson, Experimentelles mit Punk, Trash mit Romantischem.

Kammerspiele
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Spiel des Schwebens
von Anja Hilling
Regie: Christina Tscharyiski
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Uraufführung

Premiere: 10. Oktober 2025, Kammerspiele


Irren ist menschlich. Unsere Irrtümer, Fehler und Schwächen, so scheint es, sind unweigerlich und für alle Zeit Teil der Bedingungen unserer Existenz: denn schon unser Geborensein in die Welt ist ein Eintritt in die Unvollkommenheit jener, die uns aufziehen, beschützen – und beschädigen. So war es immer. Aber muss es immer so bleiben? Darf es so bleiben? Wenn die neue Welt, die wir geschaffen haben, die Grundlagen unserer eigenen Existenz zu zerstören droht – braucht es dann nicht einen neuen Menschen? Ohne Trauma, ohne Fessel, verwurzelt allein im Augenblick – so soll Miko aufwachsen, Kind einer Zukunft, die beinahe bereits begonnen hat. Vesna und Nils schließen einen Vertrag mit Kali, einer nicht-menschlichen Erziehungsberaterin, die verspricht, ihre Tochter zu befreien von den Nachteilen der Herkunft. Bald schon zeigt sich, dass Kali weitaus mehr bewirkt als erhofft – oder befürchtet. Was für ein Mensch wird Miko sein? Gibt es eine Grenze dessen, was wir als »menschlich« betrachten? Und wenn ja: Ist die Grenze ein Irrtum gewesen?

Anja Hillings neues Stück stellt faszinierende Fragen von beunruhigender Aktualität. Künstliche Intelligenz ist eine technologische Realität, deren Folgen wir noch lange nicht überblicken. Wie weit sind wir bereit, zu gehen?

Regie Christina Tscharyiski Bühne Marlene Lockemann Kostüme Miriam Draxl Musik Cornelia Pazmandi Dramaturgie Alexander Leiffheidt
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Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
von Bertolt Brecht
Regie: Christian Weise
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Premiere: 18. Oktober 2025, Schauspielhaus


Chicago in der Wirtschaftskrise: Der Gemüsehandel stockt, die Händler verzweifeln. Die führenden Blumenkohlhändler wollen den Handel wieder ankurbeln, aber den Gangster Arturo Ui wollen sie nicht mitmischen lassen. Stattdessen spinnen sie ihre eigene Intrige und überreden einen angesehenen Stadtpolitiker zur Korruption. Doch Ui weiß die Schwächen der anderen gegeneinander auszuspielen und seine politische und geschäftliche Karriere nimmt schnell Fahrt auf. Er begreift, dass Gewalt allein für seine Machtexpansion nicht ausreicht – auch die Manipulation der Öffentlichkeit gehört dazu. In seinem Größenwahn macht er weder vor alten Weggefährten noch an den Stadtgrenzen Chicagos Halt.

Bertolt Brecht schrieb 1941 im Exil diese Parabel auf die Karriere Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten. Die Verortung der bissigen Satire im amerikanischen Gangstermilieu war laut Brecht sein »Versuch, der kapitalistischen Welt den Aufstieg Hitlers dadurch zu erklären, dass er in ein ihr vertrautes Milieu versetzt wurde«. Damit stellen sich die Ereignisse nicht als schicksalhaftes Verhängnis dar, sondern als die Konsequenz der herrschenden Verhältnisse unter der Mitwirkung Vieler. Faschismus ist kein historischer Einzelfall, sondern die auch heute immer noch mögliche Fortsetzung der Geschäfte mit anderen Mitteln.
Regisseur Christian Weise und sein Team erschaffen bildgewaltige und musikalische Welten, in denen sie Klassiker des Theaters spielerisch einer zeitgenössischen Befragung unterziehen.

Regie Christian Weise Bühne Julia Oschatz Kostüme Josa Marx Musik Jens Dohle Dramaturgie Katja Herlemann
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Cold Case: Gretchen brennt
Ein musikalischer Abend
von und mit Smilla Zorn & Awesome Universe
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Uraufführung

Premiere: 24. Oktober 2025, Kammerspiele

Die Gerichtsakte vom Fall der Susanna Margaretha Brandt wurde 1772 geschlossen, aber rätselhaft bleibt ihr tragisches Schicksal bis heute. Bekannt wurde ihre Geschichte durch die Bearbeitung Goethes für seine berühmte Gretchenfigur in »Faust«. Aber wird diese Behandlung der realen Lebensgeschichte der Frankfurter Dienstmagd gerecht? Welche Not steckte hinter dem Verbrechen, für das sie auf der Hauptwache mit dem Tode bestraft wurde?

Als Akt der Selbstermächtigung und des Empowerments veranstaltet das Dark-Pop-Duo Smilla Zorn & Awesome Universe, bestehend aus Ensemblemitglied Lotte Schubert und Musiker Thorsten Drücker, ein feierlich-sehnsüchtiges Clubkonzert. Sie legen mit ihren melancholisch-ehrlichen Texten und sphärischen Klängen den Finger in die Wunde, erzählen vom Schmerz, aber auch von der Hoffnung auf Glück. Hier treffen sie auf die Biografie der Frankfurterin, deren Themen nichts an Aktualität eingebüßt haben: prekäre Lebensbedingungen, Unterdrückung von Frauen im patriarchalen System, Schwangerschaftsabbrüche und ihre strafrechtlichen Folgen. Mit dokumentarischen Mitteln entwickelt die Band einen vielschichtigen Abend, der Fiktion mit Historie und Persönliches mit Allgemeingültigem vereint und dabei derjenigen eine Stimme gibt, die zeit ihres Lebens überhört wurde.

Konzept und Musik Lotte Schubert und Thorsten Drücker Szenische Einrichtung Marlon Otte Bühne Kaethe Olt Kostüme Henrike Reller Dramaturgie Jana Fritzsche
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NOV
Momo
nach Michael Ende
Regie: Christina Rast
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Wiederaufnahme: 09. November 2025, Schauspielhaus

In den Ruinen des alten Amphitheaters am Rande der Stadt wohnt Momo. Niemand weiß, woher sie kommt, doch schnell schließen die Bewohner:innen der Stadt sie in ihr Herz. Denn Momo hat eine Superkraft: Sie kann zuhören. Allein dadurch kann sie trösten, Streit schlichten und ihren Freunden, dem Fremdenführer Gigi und dem Straßenkehrer Beppo, das Gefühl geben, einen Platz in der Welt zu haben. Doch plötzlich hören die Menschen auf, Momo zu besuchen und mysteriöse graue Herren von der »Zeit-Spar-Kasse« tauchen überall in der Stadt auf. Die Zeiten wandeln sich. Und obwohl alle Erwachsenen nun Zeit sparen, wo es nur geht, scheinen sie immer weniger davon zu haben. Als Momo schließlich hinter das dunkle Geheimnis der grauen Herren kommt, beschließt sie, den Menschen die gestohlene Zeit zurückzubringen. Hilfe bekommt sie von der Schildkröte Kassiopeia und dem Hüter der Zeit, Meister Hora.

»Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken darüber nach. Dieses Geheimnis ist die Zeit«, schreibt Michael Ende in seinem Märchenroman »Momo«. Die Regisseurin Christina Rast inszeniert diese fantastische Geschichte über das Geschichtenerzählen, über Freundschaft und Mut als Familienstück für alle ab 8 Jahren.

Regie Christina Rast Bühne Franziska Rast Kostüme Kathrin Krumbein
Musik Patrik Zeller Musikalischer Coach Jarii von Gohl Video Julia Laggner Dramaturgie Lukas Schmelmer Licht Marcel Heyde
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DEZ
Das Bildnis des Dorian Gray
nach Oscar Wilde, mit einem Kommentar von Marcus Peter Tesch [UA]
Regie: Ran Chai Bar-zvi
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Premiere: 12. Dezember 2025, Kammerspiele


Der junge Dorian Gray steht dem Künstler Basil Modell, der ihn auf Leinwand verewigt. Als Dorian in den Bann des zynischen Dandys Lord Henry gerät, beginnt er ein ausschweifendes Leben des kompromisslosen Hedonismus. Immer weiter steigert sich das toxische Verhältnis zwischen Lord Henry, Basil und Dorian. Doch die Ausschweifungen bleiben nicht konsequenzlos und es zeigen sich Spuren des Verfalls – aber nur auf dem Bildnis. Es degeneriert, abgeschirmt und versteckt vor den Augen der Öffentlichkeit, zur grotesken Fratze, während Dorians Äußeres ewig jung, makellos und schön bleibt.

Der Klassiker von Oscar Wilde über die (Un-)vergänglichkeit von Schönheit und verstecktes Begehren  wird ergänzt und fortgeschrieben mit Texten des Dramatikers Marcus Peter Tesch, der in seinem Schreiben der Geschichte von Körpern und Körperbildern nachfühlt und diese in die Gegenwart holt. Regisseur Ran Chai Bar-zvi wurde zuletzt mit dem Kurt-Hübner-Regiepreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgezeichnet und zum Festival »Radikal jung« eingeladen. Seine bildstarken Inszenierungen begegnen auch existenziellen Stoffen mit einer großen Leichtigkeit, ohne deren ernsten Kern zu verharmlosen. Mit »Das Bildnis des Dorian Gray« feiert Ran Chai Bar-zvi sein Debüt am Schauspiel Frankfurt.

Regie und Bühne Ran Chai Bar-zvi Kostüme Belle Santos Dramaturgie Lukas Schmelmer
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Projekte, Neue Dramatik, Performance
Box
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Die BOX am Schauspiel Frankfurt ist ein Ort für Experimente, ungewöhnliche Begegnungen und neue Erfahrungen. So nah wie hier kommen Sie den Spieler:innen des Ensembles sonst nie. Hier werden Regiedebüts gefeiert, neue Formate erprobt und andere Wege eingeschlagen. 
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JAN
Publikumsbeschimpfung
von Peter Handke
Regie: Claudia Bauer
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Premiere: 24. Januar 2026


»Ich habe gerade mit Ach und Krach ein Stück geschrieben. Es heißt ›Publikumsbeschimpfung‹ und ist mein erstes und mein letztes. Ich möchte es nun aufführen lassen und auch sonst dazu sehen, dass ich es vielleicht anbringe.« Dieser Wunsch von Peter Handke ging vor 60 Jahren, im Sommer 1966, in Frankfurt am Main im Theater am Turm, unter der Regie von Claus Peymann, in Erfüllung und Handke wurde quasi über Nacht berühmt. Das Sprechstück ohne Handlung, ohne Bühnenbild und ohne Requisiten macht die Sprache und die Theaterverabredung selbst zum Thema: Handke untersucht, wie auf dem Theater Wirklichkeit durch Sprache zurückzugewinnen sei. Die Spieler:innen sind die Beobachtenden, das Publikum wird zum Zentrum der Aufmerksamkeit. Indem Handke das Theater aushebelt, wird ein neues Theater entworfen. »Diese Bretter bedeuten keine Welt. Sie gehören zur Welt. Diese Bretter dienen dazu, dass wir darauf stehen. Dies ist keine andere Welt als die Ihre.«

Für diese Jubiläumsinszenierung des nach den Klangelementen der Beatmusik gebauten Stückes aktiviert die Regisseurin Claudia Bauer ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem Komponisten Peer Baierlein. Nach ihren beiden erfolgreichen Überschreibungen von Luis Buñuel-Filmen am Schauspiel Frankfurt begibt sich Claudia Bauer in den literarischen Kosmos des Nobelpreisträgers Peter Handke für eine Liebeserklärung ans Theater.

Regie Claudia Bauer Bühne Andreas Auerbach Kostüme Patricia Talacko Musik Peer Baierlein Dramaturgie Katja Herlemann
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Paradiesvögel
Junges Schauspiel Frankfurt
Konzept und Regie: Martina Droste
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Uraufführung 

Premiere: 30. Januar 2026, Kammerspiele


Stell dir vor, dein Leben hat gerade erst so richtig angefangen und multiple Krisenlandschaften verstellen dir die Sicht auf die Zukunft. Gleichzeitig steigen die Anforderungen, um beim strammen Marsch nach vorn dabei zu sein. Wer darf mitmachen? Und wohin geht es überhaupt? Sinnkrisen, Verlustängste, Depression, Todessehnsucht: Kein Paradies in Sicht. Wie geht Trauern? Woher kommen Lebenswille, Wut, Kampfgeist? Wie entstehen Zusammenhänge?  Ein Ensemble im Jungen Schauspiel macht sich auf Umwege.  

Konzept und Regie Martina Droste Bühne und Kostüme Michaela Kratzer
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FEB
Nahaufnahmen
Junges Schauspiel Frankfurt
in Kooperation mit dem Weltkulturen Museum
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Uraufführung
Premiere: Frühjahr 2026, Weltkulturen Museum


Heldinnen des Alltags und Wesen mit überirdischen Kräften haben etwas gemeinsam: Sie wollen und müssen Außergewöhnliches schaffen. Sie erkunden unbekanntes Terrain, entdecken alte Weisheiten, begegnen unbekannten Geschöpfen und stellen sich Bedrohungen. Die Ausstellung »SHEROES. Comic Art from Africa« im Weltkulturen Museum Frankfurt gibt einen Einblick in die vielfältige Comicszene Afrikas. Eine wachsende Gruppe junger Kreativer bringt mit ihren Comics ihre Stimmen, Erfahrungen und Forderungen in die globale Gesellschaft ein. Sie widmen sich den wichtigen Themen unserer Zeit und entwerfen Zukunftsbilder, erzählen von (vorkolonialer) Geschichte, greifen auf kulturelle Mythen und Symbole zurück und sprechen soziale und ökologische Herausforderungen an. »SHEROES« inspirieren ein jugendliches Performance-Ensemble in der Ausstellung zu eigenen Nahaufnahmen aktueller Umbrüche: Was nehmen wir mit in eine bessere Zukunft? Was bleibt zurück? Was wäre, wenn wir feststellen, dass die Wirklichkeit wirklich veränderbar ist?

Konzept und Regie Anina Engelhardt, Stephanie Endter, Martina Droste  
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Der Meister und Margarita
nach Michail Bulgakow
Regie: Timofej Kuljabin
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Premiere: 21. Februar 2026, Schauspielhaus


Eine Schneise der Zerstörung zieht sich durch Moskau. Menschen werden verschleppt, gefoltert, hingerichtet, unsichtbar gemacht. Doch daneben geht all das weiter seinen Gang, was man gemeinhin das »normale Leben« nennt: Die Trams fahren, die Läden sind geöffnet, man geht ins Theater, macht Geschäfte, spinnt Intrigen. Im Zentrum des Geschehens steht ein unheimlicher Fremder – ein Deutscher? Pole? Engländer? – dem eine Entourage skurriler Gestalten folgt. Wer ist Woland wirklich, der sich »Professor für schwarze Magie« oder einfach nur bescheiden »Berater« nennt? Ist das Böse, das von ihm auszugehen scheint, wirklich sein eigenes Werk? Oder verleiht er nur der diffusen Gewalt, die er überall vorfindet, eine jeweils überraschend neue, scharfe und brutale Form? Repression, die sich zur neuen Normalität erklärt, verbreitet nicht nur Schrecken, sondern auch eine unfreiwillige, makabre Komik: Die neue Welt ist eine Farce, wenngleich eine blutige.

Der russische Exilregisseur Timofej Kuljabin zeichnet in seiner Adaption von Bulgakows Weltroman das Bild einer korrupten Gesellschaft, in der die Unberechenbarkeit allgegenwärtiger Gewalt zum System geworden ist. Aus der Perspektive einer forensischen Rekonstruktion legt er die Mechanismen heutiger totalitärer Herrschaft frei.

Regie Timofej Kuljabin Bühne Oleg Golovko Kostüme Vlada Pomirkovannaya Musik Timofey Pastukhov Dramaturgie Olga Fedyanina, Alexander Leiffheidt
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Die Affäre auf der Straße nach Monaco / L’affare di Via Monaco
Text und Regie: Nele Stuhler und Jan Koslowski
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Uraufführung

Premiere: 27. Februar 2026, Kammerspiele

Von der Antike in die Gegenwart, von Ost nach West oder Nord nach Süd, durch die Schichten der Geschichte – alle Wege führen nach Rom (via Frankfurt), oder doch lieber nach Monaco? Egal! Das Glück liegt auf der Straße… und auch wenn Mensch sich auf Irr-, Um- oder Holzwegen wähnt: Dem Guide widerspricht man nicht! Eine Gruppe ungleicher Gefährt:innen macht sich auf zu einer Spurensuche, um der Frage nach der Geschichte und den Geschichten Frankfurts auf den weit verzweigten Haupt- und Nebenstraßen, Handelswegen und Gassen der Stadt nachzugehen. Eine Reise durch Zeit und Raum auf und über die kritische Infrastruktur, die alles verbindet und zusammenhält – die Straße. Und natürlich braucht jede gut organisierte Reise eine:n Reiseführer:in, um französischen Fauxpas, fettigen Fettnäpfchen und fiesen Fallen aus dem Weg zu gehen.

Nach dem Abschluss ihrer Frankfurter-Essens-Trilogie (»Der alte Schinken«, »1994. Futuro Al Dente« und »Der kleine Snack«) schlägt das Text- und Regie-Duo Stuhler/Koslowski mit ihrem neuesten Stück »Die Affäre auf der Straße nach Monaco / L’affare di via Monaco« ein neues Kapitel auf und kehren für die nunmehr vierte Arbeit ans Schauspiel Frankfurt zurück.

Regie Nele Stuhler und Jan Koslowski Bühne Chasper Bertschinger Kostüme Svenja Gassen Musik  Xzavier Stone Dramaturgie Lukas Schmelmer
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MÄR
Süßer Vogel Jugend
von Tennessee Williams
Regie: Max Lindemann
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Premiere: 20. März 2026, Schauspielhaus


Irgendwo an der Golfküste: Der gutaussehende Chance Wayne kommt zurück in seine Heimatstadt St. Cloud. Er begleitet die berühmte Schauspielerin Alexandra del Lago,  die ihr Comeback im Filmgeschäft für gescheitert hält und daher den Rückzug aus der Öffentlichkeit sucht. Derweil hofft Chance auf ein Wiedersehen mit seiner Jugendliebe Heavenly Finley, die sich in der Zeit seiner Abwesenheit jedoch einer fatalen Operation unterziehen musste. Heavenly ist der Dominanz ihres stadtbekannten Vaters Boss Tom Finley ausgeliefert, der rassistische Hetzreden hält. Er verhindert weiteren Kontakt zwischen dem einstigen Liebespaar. Unglücklich in der Liebe, sucht Chance Erfolg als Schauspieler. Alexandra del Lago soll ihm mit ihren verheißungsvollen Kontakten behilflich sein und so klammern sich die einsamen Gestalten aneinander in der Hoffnung auf Glück. Am Ende müssen beide jedoch feststellen, dass die Vergänglichkeit der Zeit auch vor ihren Träumen nicht Halt macht.            

Max Lindemann, der in Frankfurt bereits durch seine Inszenierung von »Phädra in Flammen« bekannt ist, zeigt den amerikanischen Klassiker Williams’ durch eine pointierte Reduktion der Mittel in aller schonungslosen Nüchternheit. Der weiße Würfel, der die Bühne bildet, macht alles sichtbar: von der Selbstdarstellung bis hin zu den fragilen Verletzlichkeiten der Figuren.

Regie Max Lindemann Bühne Signe Raunkjær Holm Kostüme Eleonore Carrière Dramaturgie Jana Fritzsche
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APR
Zwei Menschen sind in mir, einer versteht den anderen nicht
von Andrea Stoll
Regie: Ella Haid-Schmallenberg
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Uraufführung

Premiere: 24. April 2026, Kammerspiele

Um das Leben und Werk sowie die Beziehungen Ingeborg Bachmanns ranken sich seit ihrem tragischen Tod Mythen und Legenden. In ihrer Lyrik und Prosa spürte die Schriftstellerin der Sprachlosigkeit, der Konstruktion von Wahrheit(en) und persönlichen Grenzen nach. Sie kämpfte für ihre Stimme als Frau in der patriarchal organisierten Nachkriegsgesellschaft.
Tatsächlich liegen Himmel und Hölle bereits in der Kindheit der Autorin nah beieinander. Aufgewachsen zwischen familiärem Idyll und militärischer Männlichkeit werden sowohl Körper als auch Sprache des Mädchens streng reglementiert. Schon als junges Mädchen gab sie einer inneren Zerrissenheit Ausdruck: »Zwei Menschen sind in mir, einer versteht den anderen nicht.« Die namenlose Angst eines Kindes, das zum Schweigen gebrachte Mädchen, entfacht als erwachsene Autorin ein poetisches Feuerwerk. Der Sprung über Grenzen setzt Kräfte frei. Himmel und Hölle sind enger miteinander verbunden als wir wahrhaben wollen. Anlässlich des 100. Geburtstags Ingeborg Bachmanns zeigt Andrea Stoll in ihrem Theaterstück den Menschen hinter der Ikone.

Die Nachwuchsregisseurin Ella Haid-Schmallenberg feiert mit dieser Uraufführung ihr Debüt in den Kammerspielen.

Regie Ella Haid-Schmallenberg Bühne Nora Schreiber Kostüme Mirjam Kiefer Dramaturgie Lukas Schmelmer
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Buddenbrooks
nach Thomas Mann
Bühnenfassung und Regie: Johanna Wehner
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Premiere: 25. April 2026, Schauspielhaus


»Mein Sohn, sei mit Lust bei den Geschäften am Tage, aber mache nur solche, dass wir bei Nacht ruhig schlafen können.« Das Credo des alten Johann Buddenbrook war für die Familie jahrzehntelang heilig, der Reichtum stieg Jahr für Jahr. Mitte des 19. Jahrhunderts steht Johanns Urenkel Thomas anlässlich des Firmenjubiläums vor jenem in Stein gemeißelten Leitspruch – und hat das hanseatische Familienunternehmen gerade durch eine allzu gewagte Spekulation aus der Bahn geworfen: Der Kauf einer unreifen Ernte zum halben Preis, anschließend vom Hagel zerstört, das war der Anfang vom Ende des großen Handelshauses. Zeitgleich zum gesellschaftlichen Umbruch, erleben wir den Verfall, die Dekadenz der Familie über vier Generationen hinweg. Während früher ein Leitspruch ausreichte, um alle zu binden, driften die Lebensvisionen der Kinder und Enkel zunehmend auseinander. Das Leben dreht sich nicht mehr nur um Wohlstand und Geld, sondern ebenso um Kunst und Ästhetik, dazu kommen Krankheiten und Todessehnsucht. Die Familie zersplittert, zurück bleibt Leere – und irgendwo vielleicht auch ein Fünkchen Hoffnung.

Schon bei seinem Erscheinen 1901 wurde der Roman zur Weltliteratur. Thomas Mann war damals 23 Jahre alt, viele Jahre später wurde er dafür mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Johanna Wehner, die für ihre vielstimmigen Romanbearbeitungen bekannt ist und in Frankfurt zuletzt »Dracula« und »Hiob« inszeniert hat, wird der detailverliebten und humorvollen Sprache Manns Raum auf der Bühne geben und die Familiengeschichte mit einem großen Ensemble inszenieren.

Regie Johanna Wehner Bühne Daniel Wollenzin Kostüme Ellen Hofmann Dramaturgie Katrin Spira
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MAI
Kafka on fire (Arbeitstitel)
von Don Aloni
Regie: Roy Chen
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Uraufführung

Premiere: 22. Mai 2026, Kammerspiele

Am 3. Juni 1924 starb Franz Kafka. In seinem Testament wies er seinen engen Freund Max Brod an, alle seine Manuskripte zu verbrennen. »Ein Hungerkünstler«, eine kleine Sammlung von vier Erzählungen, war jedoch gerade noch vom Autor herausgegeben worden.
Für Kafka war dies sein letztes Buch. Doch Max Brod beschloss, weitere Schriften sowie Tagebücher und persönliche Briefe zu veröffentlichen, statt das Testament zu erfüllen – und verhalf Kafka posthum zu Weltruhm. Max verriet seinen Freund, blieb aber der Kunst treu. Hat er recht gehandelt?

In Roy Chens Stück für das Schauspiel Frankfurt fordern die Figuren aus Kafkas letztem Buch ihren Platz in der Geschichte ein. Sie sind vier Zirkusartisten, nicht besonders erfolgreich, aber unbestreitbar einzigartig. Sie spiegeln die Opfer wider, die die Kunst den Künstler:innen abverlangt: Muss ein Künstler immer hungrig sein? Wie ausgiebig muss das Monster namens Publikum gefüttert werden, bevor es zufrieden ist? Wo ist die Grenze zwischen Bühne und Privatleben? Kann man überhaupt Kunst machen, ohne das eigene Leben dafür zu opfern?

Der in Deutschland lebende Regisseur Dor Aloni und der in Israel bekannte Autor Roy Chen tauchen in dieser Zusammenarbeit in das Universum von Franz Kafka ein und finden Figuren, die in der Auseinandersetzung mit ihrer Kunst Fragen von Moral, Ruhm, Identität und Zugehörigkeit verhandeln.

Regie Dor Aloni Bühne Marlene Lockemann Dramaturgie Katja Herlemann

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Viel Lärm um nichts
von William Shakespeare
Regie: Tina Lanik
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Premiere: 23. Mai 2026, Schauspielhaus


Der Krieg ist vorüber. Don Pedro hat den Konflikt für sich entscheiden können. Zurückkehrend aus dem Feld, macht er im Gefolge zweier Offiziere Halt am Hof seines Statthalters Leonato. Augenblicklich verliebt sich einer von ihnen, Claudio, in Hero, die Tochter Leonatos. Der andere, Benedikt, nimmt dagegen das Dauerwortgefecht wieder auf, das ihn mit Heros Cousine Beatrice verbindet: Nichts macht diesen beiden anscheinend mehr Freude, als sich gegenseitig mit scharfer Zunge zu verspotten. Ein Maskenball wird gefeiert, auf dem Don Pedro für Claudio um die Hand Heros bittet. Auch Benedikt und Beatrice sollen endlich miteinander verkuppelt werden. Schon scheint dem doppelten Happy End nichts mehr im Wege zu stehen. Doch Don John, Pedros bitterbösem Halbbruder, ist die ganze Romantik entschieden zuwider. Zusammen mit seinem Gefolgsmann Boracchio schmiedet er eine Intrige, die beinahe alles Glück zunichtemachen wird.

Shakespeares Stück um die Liebe in Zeiten des Krieges wird oft als die erste »Romcom« der Literaturgeschichte gefeiert. Doch die Fragen, die der Text stellt, sind keineswegs leicht zu beantworten: Wo endet der Krieg, wenn der Frieden beginnt? Was (oder wen) lieben wir, wenn wir zu lieben meinen? Tina Lanik zeigt die klassische Komödie als Spiel um die Liebe in bedrohlicher Zeit.

Regie Tina Lanik Bühne und Kostüme Stefan Hageneier Dramaturgie Alexander Leiffheidt
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JUN
Here is there
Gastspiel der Dresden Frankfurt Dance Company
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Deutsche Erstaufführung

Premiere: 04. Juni 2026


Könnte menschliches Leben auch ganz anders sein, als wir es kennen? Klonen, Zeitreisen, Unsterblichkeit, Teleportation – Science-Fiction stellt diese Frage in immer neuen Varianten. Was macht Menschen aus? Wie leben sie zusammen? Was ist veränderlich und was nicht? Jedes fiktive Szenario führt zu eigenen ethischen Fragen, in denen sich immer auch die Ambivalenzen des realen Lebens spiegeln. Von solchen Ansätzen inspiriert nähert sich Ioannis Mandafounis in seiner nächsten Ensemblearbeit für die große Bühne den Grenzen unserer Vorstellungskraft. Das Vorhaben reiht sich so in die längerfristige Entwicklung ein, die Mandafounis als Künstlerischer Leiter der Dresden Frankfurt Dance Company verfolgt. Das Ensemble arbeitet auf der Grundlage seiner Methodik, die es den Tänzer:innen ermöglicht, aus ihren Körpern, Bewegungen und Aktionen in jeder Aufführung und jedem Moment neu live auf der Bühne eine Choreografie zu kreieren.

Neben diesem Fokus auf Improvisation unternimmt Mandafounis in seinen Produktionen immer wieder außergewöhnliche Experimente: Sei es, dass er improvisierten Tanz mit narrativen Dramaturgien verknüpft, sei es, dass er die Zusammenarbeit mit Tanzstudierenden ins Zentrum stellt, oder dass er in einer Wandelperformance mit unterschiedlichen Stationen das Publikum ganz nah an das Ensemble heranlässt – in diese Erkundung der Grenzen dessen, was ein Tanzabend sein kann, wird sich auch »Here is there« einreihen.

Choreografie Ioannis Mandafounis         weitere Infos zum Team folgen
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JUL
Über die Spielzeit
DORIAN, DOROTHY UND DAS GRAY DES REGENBOGENS
(Unchronologischer Gossip)
von Marcus Peter Tesch
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The Picture of Dorian Gray wird 1890 erstmals veröffentlicht. Der einzige Roman des britischen Dandys Oscar Wilde erscheint eingekürzt auf Novellenlänge in Lippincott's Monthly Magazine, einer US-amerikanischen Literaturzeitschrift mit Sitz in Philadelphia. Die Geschichte eines jungen Manns der Londoner Oberschicht, der über Leichen geht, um das Geheimnis seiner unveränderlichen Schönheit verborgen zu halten, ist eine Mischung aus bitterbösem Diskursstück auf das Motiv der ewigen Jugend und campem Schauermärchen: Anstatt seiner selbst altert Dorian Grays Portrait, versteckt vor den Augen der Welt in seinem ehemaligen Kinderzimmer.

Ausgehend von dieser Setzung führt Oscar Wilde ein von Eitelkeit getriebenes Milieu vor, das jegliche Scham und alle Schuldgefühle aufgrund seines dekadenten Lebensstils in einen selbstzerstörerischen Hedonismus sublimiert hat. Und so interessiert sich die Personnage in The Picture of Dorian Gray weder für das Elend der Unterschicht noch für den Ursprung ihres Reichtums. Sie begeistert sich einzig für Tratsch, geistvolle Lästereien und die Wahrung eines makellosen, äusseren Scheins: Das Ideal der glatten Oberfläche, des unbescholtenen Äußeren ist längst an die Stelle einer inneren, moralischen Aufrichtigkeit getreten … Provoziert ist die bürgerliche Leserschaft des ausgehenden viktorianischen Zeitalters dann allerdings eher von den zahlreichen, mal mehr, mal weniger subtilen homoerotischen Anspielungen als von der dem Text innewohnenden, schmerzhaft zynischen Gesellschaftskritik.

1902 wird bei der ersten Übersetzung ins Deutsche aus dem Picture ein Bildnis und es kommt zum bis heute unveränderten Titel: Das Bildnis des Dorian Gray. Der Nachname Gray wird zwar nicht übersetzt, könnte aber eine Anspielung auf den Farbton sein, der sich aus der Mischung von Schwarz und Weiß ergibt: Grau. Dorian Gray hätte uns also theoretisch auch als Dorian Grau bekannt werden können.

Obwohl – ist Grau überhaupt eine Farbe? Oder ist Grau nicht eher das Gegenteil einer Farbe, das Gegenteil aller Farben? Ist Grau das Gegenteil von allem Bunten? Ist alles, was nicht bunt ist, automatisch grau? Ist Grau eine Nichtfarbe?

Picture würde man heute wahrscheinlich mit dem Wort Foto übersetzen. Und nicht mit Bildnis, Gemälde, Bild oder Abbild, auch wenn das etymologisch näher läge. So sagt man im Englischen beispielsweise She took a picture und meint damit Sie hat ein Foto gemacht und eben nicht, wörtlich übersetzt, Sie hat sich ein Foto genommen und auch nicht, falsch übertragen, Sie hat sich ein Bild gemacht.

Wann wird das Picture zum Foto? Und warum ist das Bildnis kein Painting?
Ist Grau überhaupt eine Farbe? Oder ist Grau nicht eher das Gegenteil einer Farbe, das Gegenteil aller Farben?
Heidi Klum wiederholt seit über zwanzig Jahren den Satz Ich habe heute leider kein Foto für dich, was allerdings nichts macht, weil jemand anders hat ganz sicher ein Foto für dich: Auf die nur noch von progressiven Boomern oder rückschrittlichen Millenials genutzte Plattform Instagram (alle anderen nutzen Tiktok oder sind tot) werden pro Stunde ca. vier Millionen und pro Tag ca. 95 Millionen ziemlich farbenfrohe Pictures hochgeladen, Stand April 2025. Wenn ich Picture sage, höre ich

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k tsch

und das klingt für mich ein bisschen wie das Geräusch, das eine analoge Kamera macht, wenn man auf den Auslöser klickt, was wiederum das Geräusch ist, das eine Handykamera nachahmt, wenn man mit dem Daumen auf den digitalen Fotoknopf tappt:

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k tsch

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1945 kommt die bereits vierte Filmadaption von The Picture of Dorian Gray ins Kino. Und zwar mit der jungen Angela Lansbury in einer der Hauptrollen. Kids der 1990er erinnern sich an sie evtl. noch als mordfallösende Oma und Krimiautorin in der Serie Mord ist ihr Hobby auf SuperRTL, was eine fragwürdige Übersetzung des Originaltitels Murder she wrote ist, macht sie doch aus dem Beruf der Protagonistin eine Freizeitbeschäftigung.

Für mich persönlich gehört Angela Lansbury mit ihrem nahbaren und dennoch großbürgerlichen Charme, ihrer uneitlen, ja … Angela Lansburyhaftigkeit in die gleiche Reihe leicht schrulliger Filmdiven wie Meryl Streep, Bette Midler oder Glenn Close, die ich schon immer bewundere – ich wäre gerne so schnippisch und schlagfertig, so wundervoll selbstironisch wie sie. Aber darum geht es jetzt nicht … Jedenfalls spielt die reale Schauspielerin Angela Lansbury im Film von 1945 die Rolle der fiktiven Schauspielerin Sibyl Vane. Und während Angela Lansbury ein langes Leben vergönnt ist (sie stirbt 2022 im Alter von 96 Jahren), begeht Sibyl Vane in der Romanvorlage wie im Film als junge Frau Selbstmord, als sie nach einer ersten Phase der Schwärmerei von Dorian Gray brutal abgewiesen wird.

Der komplette Film mit all den detailreich ausgestatteten Innenräumen, den wundervollen Gärten ist in Schwarzweiß aufgenommen – bis auf vier kurze Momente, in denen die Kamera auf das jedes Mal monströsere Portrait oder eben Bildnis, das also Picture des Dorian Gray, schwenkt: Sein sich zuletzt krümmender Körper, sein zu einer grauseligen, faltenzerfurchten Fratze schamverzerrtes Gesicht sind in leuchtenden Farben dargestellt.

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Diese farbenfrohe Darstellung eines grauenvollen Alterungsprozesses ist möglich, weil das US-amerikanische Unternehmen Technicolor 1932 das sogenannte Dreistreifen-Verfahren entwickelt. Dabei wird das gleiche Bild separat auf drei Negativen in grün, blau und rot aufgenommen. Diese drei Negative werden dann in der Nachbearbeitung zu einem vollfarbigen Positiv zusammengefügt: einem Farbfilm. Das Display eines modernen Smartphones kann übrigens bis zu 17 Millionen verschiedene Farben darstellen, frage nicht wie.

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1939 kommt »Wizard of Oz« in die Kinos. Beruhend auf einem Kinderbuch von Lyman Frank Baum wird darin die Geschichte des Mädchens Dorothy, gespielt von Judy Garland, erzählt. Das Filmmusical wird oft als Meilenstein in Technicolor bezeichnet und spielt mit einem ganz ähnlichen Effekt wie die Dorian Gray-Verfilmung von 1945.

Bevor der Theatermacher, Schmierölproduzent, Hühnerfarmer und Kinderbuchautor Lyman Frank Baum 13 Fortsetzungsromane zum »Wizard of Oz« schreibt, ruft er 1890 in zwei Zeitungsartikeln zu einer finalen Beendigung der sogenannten Indian Wars auf. Als Indian Wars werden die, sich über mehrere Jahrhunderte ziehenden, kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen weissen Kolonisatoren und den verschiedenen indigenen Völkern Nordamerikas bezeichnet. Um diese Beendigung zu erreichen, spricht Baum sich öffentlichkeitswirksam für eine anihilation, also vollständige und endgültige Vernichtung der indigenen Bevölkerung aus.

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Obwohl Judy Garland zu Beginn der Dreharbeiten zum »Wizard of Oz« bereits 17 Jahre alt ist, wird sie anstatt des Kinderstars Shirley Temple für diese Rolle besetzt – man findet, sie wirke aufgrund ihrer Körpergröße von 1,50 Meter noch kindlich genug, um die Rolle einer Zwölfjährigen zu spielen.

Im »Wizard of Oz« geht’s also um die Geschichte des Mädchens Dorothy – obwohl man zugeben muss, dass es vor allem darum geht, wie hinreißend Judy Garland diese Rolle spielt. Die kleine Dorothy lebt auf einer tristen, ziemlich ärmlichen Farm in Kansas – und bis hierhin schauen wir einen Schwarzweißfilm. Dann wirbelt ein Tornado Dorothy mitsamt Haus und Hund weg aus Kansas und hinein in das Zauberland Oz. Dorothy tut ihren ersten Schritt dort und die Welt um sie herum wird schlagartig bunt: farbloser Realismus ist einer in allen Farben des Regenbogens leuchtenden, magisch-verträumten Kulissenlandschaft gewichen.

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Zweifellos verstanden zahlreiche Queers in den USA der 1950er und 1960er das Märchen der kleinen Dorothy als eine Metapher für ihr eigenes Leben.
Kansas ist ein landwirtschaftlich geprägter Staat im Mittleren Westen der USA. Er ist nach dem indigenen Volk der Kansa, Kanza, Konza, Kosa, Quans oder Kaw benannt. Kansa bedeutet möglicherweise Volk des Südwinds oder Wassermenschen, genau konnte ich das nicht herausfinden.

1983 stirbt Walter Kekahbah. Er war der letzte Mensch, der fließend Kansa, so heißt die Sprache der einst auf dem Gebiet des heutigen Kansas lebenden, indigenen Bevölkerung, sprechen konnte.

Nachdem Dorothy sich mit einer Vogelscheuche, einem Blechroboter und einem Löwen angefreundet hat, mit fliegenden Affen kämpft, eine Hexe zum Schmelzen bringt und in die futuristische Smaragdstadt einzieht, kehrt sie zurück in ihre Heimat. Dort ist es farblos wie eh und je: In Kansas herrschen die Grautöne der amerikanischen Wirtschaftskrise, auf die der Film durchaus auch anspielt. Umgeben von Armut und unbunter Trostlosigkeit sagt Dorothy den Satz

Home sweet Home, there´s no place like home

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Judy Garland wird mit dem Titelsong des Films Over the Rainbow und ihrer Verkörperung der Dorothy zu einer Ikone der amerikanischen queeren Community, vor allem schwule Männer verehren sie. Mit der Frage Are you a friend of Dorothy? versucht man in den 1950ern eher herauszufinden, ob das Gegenüber ebenfalls schwul – und weniger, ob der andere tatsächlich mit irgendeiner ominösen Dorothy befreundet ist. Soweit jedenfalls die Legende …

Zweifellos verstanden zahlreiche Queers in den USA der 1950er und 1960er das Märchen der kleinen Dorothy als eine Metapher für ihr eigenes Leben – hatten viele von ihnen doch ebenfalls ihre Heimat in der mittelamerikanischen Provinz verlassen um in New York oder San Francisco in einer liberalen und toleranteren Umgebung ihre Sexualität und ihre Identität freier auszuleben.

Am 22. Juni 1969 stirbt Judy Garland in London an einer vermutlich unabsichtlich eingenommenen Überdosis des Schlafmittels Secobarbital. Angeblich reisen über 13.000 schwule Männer aus den ganzen USA zu ihrer Beerdigung nach New York an. Und vielleicht ist es nur queere Folklore, aber anscheinend hat Judy Garlands Beisetzung am 27. Juni 1969 die Schwulen dermaßen in die Krise gestürzt, dass eine Nacht später und angeführt von Drag Queens, trans Frauen und Sexarbeiter:innen die legendären Stonewall Riots in der Christopher Street in New York ausbrechen: ein wütendes Aufbegehren gegen die Kriminalisierung von Homosexualität, repressive queerfeindliche Politik und die Brutalität staatlicher Institutionen im Umgang mit trans Menschen. Und nichts weniger als der Beginn der amerikanischen Lesben- und Schwulenbewegung.

Sicher ist, dass 74 Jahre zuvor, nämlich 1895 und auf der anderen Seite des Atlantiks, Oscar Wilde in das Zuchthaus in Reading gebracht wird. Er wird diesen Ort zwei Jahre später verlassen – körperlich wie psychisch von Zwangsarbeit zugrunde gerichtet, ökonomisch ruiniert und gesellschaftlich geächtet. Offizielle Begründung dieser Verurteilung wegen Unzucht sind seine zahlreichen Affären mit Sexarbeitern aus der Unterschicht, tatsächlicher Grund dürfte seine Beziehung zum sechzehn Jahre jüngeren Lord Alfred Douglas sein, einem Angehörigen des britischen Hochadels und vielleicht reales Vorbild für die fiktive Figur des Dorian Gray. Die Gerichtsprozesse gegen Wilde finden auch auf Bemühung von dessen Vater John Douglas, dem 9. Marquess of Queensberry, statt.

Im Gefängnis schreibt Wilde einen langen Brief an seinen jahrelangen Lover Lord Douglas, den er für seine Misere verantwortlich macht, ihre Beziehung scheint von gegenseitiger Manipulation und Abhängigkeit geprägt gewesen zu sein. In diesem Brief verteidigt Wilde seinen ausschweifenden, hedonistischen Lebensstil, begreift ihn jedoch nur als den einen Teil eines erfüllten, bedeutenden Lebens. Was den anderen Teil dieses Lebens ausmacht, benennt Wilde nicht genauer, aber er schreibt darüber im Kontext des einen von zwei Sätzen über Dorian Gray
a great deal of it is hidden away in the note of doom that like a purple thread runs through the texture of Dorian Gray


Ist für Wilde Lila die Komplementärfarbe zu Gray, also grau? Und warum hat das Verderben eine Farbe – nämlich Lila?

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In diesem Brief verteidigt Wilde seinen ausschweifenden, hedonistischen Lebensstil, begreift ihn jedoch nur als den einen Teil eines erfüllten, bedeutenden Lebens.
Das San Francisco des 19. Jahrhunderts ist geprägt vom schnellen Reichtum des Goldrauschs und einer Armut an Frauen. Daher tanzen beim Square Dance ganz pragmatisch auch Männer mit Männern. Damit niemand durcheinander kommt, lassen die Tänzer in der männlichen Rolle ein blaues Halstuch aus ihrer Arschtasche hängen. Wer in der weiblichen Rolle tanzt, trägt ein rotes Halstuch.

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In der schwul-lesbischen Community der Stadt wird diese Anekdote für den Ursprung des sogenannten Hanky Codes gehalten, der sich vor allem in der schwulen Lederszene der 1970er Jahre entwickelt: Je nachdem, wie, wo am Körper und in welcher Farbe man sein Halstuch trägt, kann man ohne ein einziges Wort kommunizieren, worauf man beim Sex steht und in welcher Position man es gernhat: Dom oder Sub, Bottom oder Top, passiv oder aktiv. Sie wissen schon.

Ich bin mir unsicher, welchen Farbton Wilde genau mit purple meinte, aber ein rosa Tuch symbolisiert, dass man Dildospiele gut findet, wer Altrosa trägt, mag Nippleplay, Magenta steht fürs Achselhöhlen lecken und Fuchsia für Spanking.

Wenn die Lilatöne, genau wie die restlichen Farben des seit Judy Garland viel besungenen Regenbogens, ein aufregendes Sexleben symbolisieren, wofür steht dann das Grau in Dorian Gray? Ist Grau vielleicht einfach das alltägliche Grauen der Spiessigkeit, der alltägliche Alptraum, Grau in all seinen todeslangweiligen Schattierungen zwischen Weiß und Schwarz, grau wie ein fahles Gesicht oder der Berliner Winter, ein Wandtattoo in Schnörkelschrift? Ist die Missionarsstellung grau?

Ich muss zugeben, das fände ich ziemlich einfallslos und wenig überraschend.
Wenn die Lilatöne, genau wie die restlichen Farben des seit Judy Garland viel besungenen Regenbogens, ein aufregendes Sexleben symbolisieren, wofür steht dann das Grau in Dorian Gray?
Ist grau alles, was nicht bunt ist und bunt alles, was nicht grau ist? Ist der Horror des Menschseins, der sekündlich voranschreitende Prozess des körperlichen Verfalls, bunt, schreiend bunt und quälend farbenfroh – wie in der Dorian Gray-Verfilmung mit Angela Lansbury?

Und besteht nicht das Grauen der sogenannten Pictures auf den sozialen Medien, in den Zeitungen und im Fernsehen auch darin, dass in einem Moment ein verstümmelter Körper die menschenverachtende Brutalität eines Krieges bezeugt und im nächsten ein unversehrter als Werbung für eine neue Fitness App durchs Bild hüpft? Ergibt diese Aneinanderreihung von Bildern nicht ein Grauen, so bonbonfarben bunt wie alle Regenbogen der Welt zugleich? Ein pornografisch zur Schau gestelltes, in 17 Millionen verschiedenen Farbtönen darstellbares Grauen?

Oder ist Grau eben gar keine Farbe, sondern ein erstrebenswerter Zustand völliger Eintönigkeit in einer Welt des Spektakulären, der brüllenden Tausendfarbigkeit? Ist Grau eine Einstellung? Ein Akt der Verweigerung, mit dem sich die Blicke der Betrachtenden zurückspiegeln lassen? Das, was da ist, bevor irgendeine Form von Projektion, von Einfärbung oder Verfärbung, von Verfälschung stattfinden konnte? Es scheint mir kein Zufall zu sein, dass es gerade jetzt in Mode kommt, auf dem Smartphone einen sogenannten Schwarz-Weiß-Modus zu aktivieren (dazu einfach in den Einstellungen auf Farbfilter klicken).

Obwohl, das klingt jetzt so, als wäre eine jede eingefärbte Oberfläche lediglich trügerische Hülle, die irgendein ominöses Eigentliches, Wahrhaftiges versteckt. Aber ist nicht, insbesondere in einem queeren Kontext, die Gestaltung des Äußeren immer auch und vor allem ein diskursiver Akt, die Oberfläche Eins mit dem Inneren, die ewigen Dualismen Körper-Seele,Innen-Außen aufgelöst?

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Legt man alle Farben des Regenbogens an einer Stelle aufeinander, ergibt das ein wunderschönes, ein samtig-dunkles, ein sattes Grau.




Marcus Peter Tesch beschäftigt sich in seinen Projekten mit der Neuerzählung und Sichtbarmachung queerer Geschichte(n) und setzt sich mit Klassismus und dessen Erzählbarkeit auf der Bühne auseinander. Inszenierungen seiner Texte waren u. a. am Deutschen Theater, Berlin, dem Theater Rampe, Stuttgart und der Berliner Schaubühne zu sehen.

Ran Chai Bar-zvi inszeniert »Das Bildnis des Dorian Gray« nach Oscar Wilde mit einem Kommentar von Marcus Peter Tesch [Uraufführung] in den Kammerspielen. Premiere ist am 12. Dezember 2025.
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